DIE DEUTSCHE FAHNE: SCHWARZ-ROT-GOLD UND IHRE BEDEUTUNG
Jeder kennt sie, die deutsche Nationalfahne. Das Banner in den Farben Schwarz, Rot und Gold wird bei offiziellen Anlässen wie diplomatischen Empfängen oder zu bestimmten Beflaggungstagen wie dem Tag der Deutschen Einheit (03. Oktober) oder dem Jahrestag zur Verkündung des Grundgesetzes (23. Mai) gehisst.
Dabei ist die Flagge weit mehr als ein Stück Stoff. Sie gilt als Symbol der nationalen Identität und steht sinnbildlich für die Geschichte des deutschen Volkes, welches durch Krisen und Umbrüche immer wieder neu zusammenfinden musste.
Vor diesem Hintergrund haben die Flaggenfarben eine hohe Bedeutung. Wir werfen einen Blick auf die Entwicklung der deutschen Fahne und die Symbolik ihrer Farben.
Ursprung und Entwicklung der deutschen Flagge
Die Farben Schwarz, Rot und Gold haben ihren Ursprung in der Zeit der Freiheitsbewegungen des frühen 19. Jahrhunderts. Besonders das Lützowsche Freikorps wird häufig als Quelle dieser Farbkombination genannt. Dabei handelte es sich um eine Freiwilligenarmee, welche sich im Februar 1813 um den Major Ludwig Adolf Wilhelm von Lützow in Breslau bildete.
Lützow rekrutierte Freiwillige aus ganz Deutschland, um Preußen im Befreiungskrieg gegen Napoleon zu unterstützen. Damals ging es um nichts Geringeres als die Freiheit der deutschen Völker. Der französische Kaiser plante, ganz Europa zu unterjochen. Doch er scheiterte unter anderem an dem Widerstand Preußens.
Die Uniformen des Freikorps bestanden aus schwarzem Tuch mit roten Besätzen und goldenen Knöpfen. Somit standen schon damals die Farben der späteren deutschen Nationalflagge für Werte wie Freiheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Im Vormärz und während der Revolution von 1848 wurde Schwarz-Rot-Gold erstmals zur Fahne der deutschen Einheit. Das erste gesamtdeutsche Parlament in der Frankfurter Paulskirche wählte diese Farben als Symbol für ein geeintes, demokratisches Deutschland. Obwohl diese Bestrebungen zunächst scheiterten, blieb die Bedeutung der Farben tief in der deutschen Identität verwurzelt.
Vom Kaiserreich zur Bundesrepublik
Mit der Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 änderte sich die Farbgebung der nationalen Flagge. Schwarz-Weiß-Rot wurde zur Reichsflagge und symbolisierte die preußischen und hanseatischen Traditionen.
Nach dem Bruch des Deutschen Bundes 1866 übernahm Preußen zunehmend die Vormachtstellung innerhalb Deutschlands, wobei der Rivale Österreich an Einfluss verlor. Nach dem Sieg Preußens im Deutsch-Französischen Krieg von 1871 wurde Wilhelm I., König von Preußen, zum Kaiser des Deutschen Reiches gekrönt und die Farben des preußischen Königshauses wehten an den Fahnenmasten.
Erst nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kehrte Schwarz-Rot-Gold in der Weimarer Republik als Zeichen für die neue demokratische Ordnung zurück. Mit der Abdankung des Kaisers entstand ein Machtvakuum, welches mithilfe der Demokratie gefüllt werden sollte.
Allerdings konnte die Weimarer Republik das vom Krieg strapazierte Deutschland kaum stabilisieren. Zu schwer lasteten die Folgen des Krieges und die Reparationsverpflichtungen aus dem Versailler Vertrag auf dem Land. Und so scheiterte der Versuch einer Demokratie auf deutschem Boden erneut.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde die Reichsflagge wieder gehisst. Ziel der NSDAP war es unter anderem, den Versailler Vertrag rückgängig zu machen und ihre Version des Kaiserreichs zu etablieren.
Dass diese Version deutlich vom Original abweichen würde, zeigte sich im Jahr 1935, als Hitler seinen eigenen Entwurf des Hakenkreuzes auf weißem Kreis mit rotem Hintergrund zur alleinigen Nationalflagge erklärte.
Im Zuge des Zweiten Weltkriegs und dem Untergang des Nationalsozialismus wurde Deutschland in zwei Besatzungszonen aufgeteilt. Während sich aus dem östlichen Teil die Deutsche Demokratische Republik (DDR) bildete, entstand im Westen die Bundesrepublik Deutschland (BRD).
Im Rahmen des Verfassungskonvents auf Herrenchiemsee, in dem vom 10. bis 25. August 1948 über die zukünftige Konstitution der BRD entschieden wurde, kamen auch die künftigen Nationalfarben zur Sprache. Letztlich legte der Parlamentarische Rat im Grundgesetz Artikel 22 die Farben entsprechend fest. Dort heißt es in Absatz 2:
Die Bundesflagge ist schwarz-rot-gold.
Symbolik der Farben
Welche Bedeutung haben aber die einzelnen Farben? Und warum stehen Sie für Freiheit und Einheit?
Tatsächlich hat jeder der drei Farben eine besondere und spezifische Symbolik:
-Schwarz symbolisiert die Vergangenheit, die Herausforderungen und die Überwindung von Unterdrückung.
- Rot steht für Freiheit, Leidenschaft und die Opfer, die für die Demokratie gebracht wurden.
- Gold repräsentiert die Hoffnung, den Wohlstand und die Werte, auf denen die Zukunft Deutschlands aufgebaut ist.
Die Farben Schwarz, Rot und Gold stehen somit für die zentralen Ideale der deutschen Demokratie und sind ein Ausdruck der Verpflichtung zur Freiheit und Gerechtigkeit.
Die deutsche Flagge heute: Ein Symbol der Einheit
Heutzutage ist die deutsche Flagge ein fester Bestandteil des öffentlichen Lebens. Sie weht nicht nur an staatlichen Gebäuden, sondern wird auch in Momenten des nationalen Stolzes, etwa bei internationalen Sportereignissen, von Millionen Menschen hochgehalten.
Gleichzeitig bleibt sie ein mahnendes Symbol, das an die Verantwortung erinnert, die aus der Geschichte Deutschlands erwächst.
Fazit
Die deutsche Flagge in Schwarz, Rot und Gold ist weit mehr als ein Nationalzeichen. Sie ist ein Spiegel der deutschen Geschichte und ein Symbol für den langen Weg hin zu Freiheit, Einheit und Demokratie.
Ihre Farben laden uns ein, die Errungenschaften der Vergangenheit zu würdigen und gleichzeitig die Werte zu leben, für die sie stehen: Respekt, Solidarität und Verantwortung.
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