GROSSE IDEEN, GROSSE PROJEKTE: DIE NACHHALTIGE VERKLEIDUNG DES OLYMPIASTADIONS 2012

Die Olympischen Spiele sind stets Events der Superlative. Kaum eine Olympiade vergeht, in der nicht ein neuer Weltrekord aufgestellt wurde oder ein anderes herausragendes Projekt in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Manchmal gab es auch Kontroversen.

Unser Blick richtet sich nicht nur auf die sportlichen Wettkämpfe während der Olympiade. Wir schauen zudem gern auf Marketing- oder Bauprojekte während der Zeit der Olympiade. Zu den Sommerspielen im Jahr 2012 gab es ein Projekt, das unser Interesse ganz besonders geweckt hatte.

Die Verkleidung des Londoner Stadions

Im Vorfeld der Olympischen Spiele werden die Städte und ihre Stadien intensiv auf das Ereignis vorbereitet. Das war in London im Jahr 2012 nicht anders.

Eines der bemerkenswertesten Projekte in diesem Bereich war die Verkleidung des Olympiastadions. Diese bestand aus einer Kombination verschiedener Banner, welche sich auf einer Strecke von etwa 900 Metern um das Stadion spannten. Dabei bedeckten die Banner eine Fläche von ca. 20.000 Quadratmetern.

Sie zeigten verschiedene Motive, die Bezüge zur internationalen Gemeinschaft und Verständigung und zum Sport hatten. Somit transportierte die Stadionverkleidung den olympischen Gedanken auf einer visuellen Ebene. Zusätzlich stand die Olympiade 2012 jedoch unter einem weiteren Motto: Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeit bei Olympia

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) setzt sich schon seit vielen Jahren für eine intakte Umwelt und ein gesundes Klima ein. Der olympische Gedanke setzt die Förderung des Sports in den Vordergrund. Durch die Sicherstellung von fairen sportlichen Wettkämpfen verfolgt das IOC das Ziel, die Moral der Jugend zu fördern und damit den Frieden auf der Erde zu wahren.

Dazu gehört auch die Bewahrung der Umwelt und damit die Sicherung einer lebenswerten Zukunft. Im Jahr 2012 setzten die Olympischen Spiele jedoch neue Maßstäbe in Bezug auf Nachhaltigkeit.

Dies äußerte sich in den folgenden Maßnahmen:

• Beim Bau und der Verkleidung des Stadions wurde verstärkt auf die Verwendung von nachhaltigen und recycelten Materialien geachtet.

• Es gab ein umfassendes Programm zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes.

• Abfall wurde dadurch verringert, dass Verkaufsstellen in den Sportstätten recycelbare Verpackungen nutzten.

• In vielen Lokalitäten wurde Grauwasser direkt aufbereitet.

Es gab noch viele weitere Maßnahmen, um die Nachhaltigkeit zu fördern. In der Stadienverkleidung wurden die Prinzipien ebenfalls umgesetzt.

Die Entstehung der Verkleidung

Konzipiert wurde das Stadion von einem renommierten Architektenbüro, welches weltweit für die Planung und Gestaltung von Sportstätten und Veranstaltungsorten bekannt ist. Für die Produktion der Banner war ein amerikanischer Chemiekonzern verantwortlich.

Dieser stellte die Außenbanner überwiegend aus recycelten Materialien her. Die Beschichtung bestand aus robustem PVC, sodass die Banner sowohl Schutz vor Witterungseinflüssen boten als auch die Akustik im Stadion verbesserten.

Die fertigen Motivträger wurden auf einer stabilen Stahlkonstruktion installiert, die das gesamte Stadion umgab. Das Aufstellen des Gerüsts und das Anbringen der Banner dauerte etwa 6 Monate und wurde von einer britischen Baufirma übernommen.

Damit war die Stadionverkleidung ein aufwendiges Gemeinschaftsprojekt verschiedener Unternehmen. Damit waren sogar diese Baumaßnahmen ein Ausdruck des olympischen Gedankens.